Vor 55 000 Zuschauern schockten Yuya Osako (22. Minute) mit seinem ersten Bundesligator und Anthony Ujah (33.)
nach einem Aussetzer von Jung-Nationalspieler Antonio Rüdiger die Hausherren. Während der noch sieglose VfB nach
der Länderspielpause bei Branchenprimus FC Bayern München einen Fehlstart abwenden will, kann die forsche Truppe
von Trainer Peter Stöger nach dem ersten Saisondreier beruhigt zum Neuling SC Paderborn reisen, der am Samstag
allerdings mit einem 3:0-Sieg beim Hamburger SV ebenfalls ein dickes Ausrufezeichen setzte.
FC zeigt sich zweikampfstark
Veh ging nach eigener Aussage mit „gemischten Gefühlen“ in sein emotionales Wiedersehen mit den heimischen Fans.
Letztmals hatte er am 15. November 2008 die Schwaben in der Bundesliga zu Hause betreut. Der Atem dürfte dem Rückkehrer
gleich in der 9. Minute gestockt haben, als Gotoku Sakai nach einer Kölner Ecke auf der Linie retten musste. Der VfB agierte
beherzt, doch viele Diagonalbälle erwiesen sich als mangelhafte spielerische Lösung. Die Rheinländer hielten mutig dagegen
und waren ein zweikampfstarker Kontrahent.
Für einen ersten schwäbischen Dämpfer sorgte Osako, der von einer langen Fehlerkette in der Deckung des Meisters von 2007 profitierte.
Nach einer Flanke von FC-Kapitän Miso Brecko konnte Sven Ulreich in seinem 150. Bundesligaspiel einen missglückten Befreiungsschlag
von Daniel Schwaab noch abwehren, doch der Japaner war zur Stelle.
Rüdiger unterläuft dicker Patzer
Elf Minuten später dann der nächste Schock. Unter den Augen von Bundestrainer Joachim Löw unterlief ausgerechnet dem wieder für die
DFB-Elf nominierten Rüdiger ein dilettantischer Fehler. Seinen misslungenen Kopfball nahm Kölns Stürmer Ujah dankbar als Vorlage auf
und sorgte aus 17 Metern für die komfortable Führung. Hatten Teile der Stuttgarter Fans zum Anpfiff noch stolz ein riesiges Banner mit
dem Vereinswappen entrollt, hagelte es nun für die ideenlose VfB-Truppe Pfiffe. Stögers Elf hingegen durfte nach den ersten 45 Minuten
zufrieden mit sich sein, so sicher wie sie sich in der Deckung und eiskalt im Abschluss präsentierte.
Mit Youngster Timo Werner auf der linken Seite anstelle von Martin Harnik wollte Veh das statische Spiel des Fast-Absteigers der
vergangenen Saison beleben - doch zündende Ideen blieben Mangelware. Stattdessen musste der Coach - mal an der Seitenlinie
gestikulierend, mal mit beiden Händen in den Hosentaschen - einen willigen, jedoch inspirationsfreien Auftritt seines Team mitverfolgen.
Für etwas Gefahr gegen überfallartig konternde Kölner, die mit einem Remis gegen den HSV in die Saison gestartet waren, sorgte Daniel
Didavi (63.) mit einem Heber. Daniel Halfar (76.) verpasste später den nächsten Tiefschlag für den blassen VfB Stuttgart.
Christian Gentner (90.+1) scheiterte kurz vor Abpfiff für die Schwaben.
Bayer bleibt Tabellenführer
Mitaufsteiger SC Paderborn sorgte mit einem 3:0-Sieg beim Hamburger SV für die zweite Sensation des Spieltags.
Die Tabellenführung behauptete derweil Bayer Leverkusen, das 4:2 gegen Hertha BSC gewann und als bisher einziges Team die maximale
Ausbeute von sechs Punkten auf dem Konto hat. 1899 Hoffenheim erreichte ein 1:1 bei Werder Bremen und behauptete seinen Platz in der
Spitzengruppe. Der VfL Wolfsburg und Eintracht Frankfurt teilten sich beim 2:2 ebenfalls die Punkte. (dpa)
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Abwehr wieder nicht zu knacken
Die Kölner Spieler Kevin Wimmer (l-r), Kevin Vogt, Anthony Ujah, Dominic Maroh und Miso Brecko jubeln nach dem Spiel. Foto: dpa
Derzeit ist der 1. FC Köln der einzige Erstligist, der keine Gegentore bekommen hat. Damit hatten selbst Optimisten kaum gerechnet.
Das Erfolgsrezept des ersten Auswärtssieges nach dem Wiederaufstieg fußt auf der akribischen Arbeit des Betreuerstabs
von
Joachim Schmidt
Stuttgart.
Beeindruckende 110 Kilometer pro Stunde wurden für den Schuss gemessen, mit dem Anthony Ujah den Ball zum 2:0-Endstand beim VfB Stuttgart ins Tor drosch.
Mit vergleichbarer Wucht hat sich der 1. FC Köln in der Fußball-Bundesliga zurückgemeldet. Nach zwei Spieltagen als einzige Mannschaft ohne Gegentor auf Platz vier
- damit hatten selbst kühne Optimisten kaum gerechnet. Das Erfolgsrezept des ersten Auswärtssieges nach dem Wiederaufstieg fußt auf der akribischen Arbeit des Betreuerstabs.
Zu fünft hatte man sich eine Woche zuvor den VfB Stuttgart in Mönchengladbach angesehen. Und daraus den richtigen Plan für das eigene Spiel bei den Schwaben entwickelt.
Was daraus wurde, waren "perfekte 90 Minuten, weil genau das eintrat, was der Trainer uns aufgezeigt hatte", wie Dominic Maroh nach dem 2:0-Sieg frohlockte.
Peter Stöger mochte das Lob nicht allein für sich in Anspruch nehmen. Er sprach lieber von der Idee des ganzen Trainerteams und bezeichnete es als wunderbare Geschichte:
"Wir reden über die Theorie, und die Jungs haben es umgesetzt."
Wie schon beim torlosen Remis gegen den HSV bildete die Defensivarbeit die Basis des Kölner Erfolgs. Weil zudem Yuya Osako (22.) und Tony Ujah (33.)
zwei der sechs Chancen nutzten, siegten die Gäste und blieben zum zehnten Mal in Folge seit 1997 in Stuttgart unbesiegt. "Wir sind eben schwierig zu knacken",
stellte FC-Manager Jörg Schmadtke nüchtern fest.
Jörg Schmadtke nüchtern fest.
Dabei sprach die Spielstatistik eindeutig gegen die Kölner. Sie besaßen weniger Torschüsse (zehn zu 14), weniger Ballbesitz (31 zu 69 Prozent), weniger Pässe (312 zu 701),
die schwächere Pass- (71 zu 88 Prozent) und Zweikampfquote (43 zu 57 Prozent). Doch diese Werte wurden Schall und Rauch, weil die FC-Mannschaft extrem gut die letzte
Zone vor dem eigenen Tor verteidigte. "Wir haben dem VfB nur wenige Chancen erlaubt. Uns läuft kein Gegenspieler weg, uns dribbelt keiner schwindelig, und es steht keiner
blank vor unserem Torhüter", zählte Abwehrchef Dominic Maroh auf.
Sein Trainer fasste es knapper zusammen: "Wir sind kompakt." Für die Erklärung, warum das so war, benötigte Peter Stöger doch mehr Worte.
Hinter allem stehe viel persönliche Laufarbeit, konsequenter Einsatz und gegenseitige Unterstützung. Reduziert auf einen einzelnen Begriff hätte
er auch von Teamwork oder Mannschaftsgeist sprechen können.
Davon und "von den Fehlern der Stuttgarter", so Timo Horn, profitierten auch die Torschützen. Bei einer Flanke von Miso Brecko irritierte der hochspringende
Daniel Halfar Stuttgarts Daniel Schwaab sowie Torhüter Sven Ulreich, dessen zu kurze Faustabwehr Yuya Osako zu seinem ersten Bundesligator nutzte.
"Man muss kämpfen, um etwas zu erreichen. Das habe ich im Training getan, nachdem es bei mir gegen Hamburg nicht so gut lief", sagte der Japaner.
Dennoch hatte Peter Stöger an ihm festgehalten, auch wenn er zwischenzeitlich signalisiert hatte, Osako nicht in der Startelf aufzubieten.
"Ich wollte dem Kollegen Veh nicht alles verraten", meinte der Wiener und lächelte listig.
Mehr noch als vom feinen Flankenball von Jonas Hector profitierte Ujah bei seinem Treffer vom Fehler des Innenverteidigers Antonio Rüdiger.
Der war tags zuvor vom auf der Tribüne zuschauenden Bundestrainer Joachim Löw in den Länderspielkader berufen worden, sprang aber beim
Kopfballduell unter dem Ball durch. Der Kölner schaltete schneller - und hämmerte das Spielgerät mit besagten 110 km/h ins Tor. Es war sein dritter
Bundesligatreffer, nachdem er vor drei Jahren für Mainz zwei Mal getroffen hatte - gegen den VfB.
Weitere Möglichkeiten bei Kontern wurden nicht genutzt, weil die letzte Konsequenz fehlte. "Immerhin sind wir in die Torabschlüsse gekommen",
meinte Peter Stöger, der in den nächsten zehn Tagen auf acht Spieler des samstäglichen Kaders wegen Länderspielabstellungen verzichten muss.
Aus der Sicht von Dominic Maroh stellt dies jedoch kein Problem dar: "Der Erfolg tut der Stimmung gut, auch wenn es jetzt eine kleine Trainingsgruppe ist.
Es ist ungemein wichtig, wenn bei der täglichen Arbeit gelacht wird. Das ist perfekt."
(Quelle: Kölnische Rundschau vom 01.09.2014)
Ergebnisse:
Tag | Datum | Begegnung | Ergebnis | |
---|---|---|---|---|
Freitag | 29.08.2014, 20:30 Uhr | FC Augsburg gegen : Borussia Dortmund | Endstand: 2: zu 3 Halbzeitstand: (0:2) | Statistik | Historie |
Samstag | 30.08.2014, 15:30 Uhr | Hamburger SV gegen : SC Paderborn 07 | Endstand: 0: zu 3 Halbzeitstand: (0:1) | Statistik | Historie |
Samstag | 30.08.2014 | VfB Stuttgart gegen : 1. FC Köln | Endstand: 0: zu 2 Halbzeitstand: (0:2) | Statistik | Historie |
Samstag | 30.08.2014 | Werder Bremen gegen : 1899 Hoffenheim | Endstand: 1: zu 1 Halbzeitstand: (0:1) | Statistik | Historie |
Samstag | 30.08.2014 | VfL Wolfsburg gegen : Eintracht Frankfurt | Endstand: 2: zu 2 Halbzeitstand: (1:1) | Statistik | Historie |
Samstag | 30.08.2014 | Bayer 04 Leverkusen gegen : Hertha BSC | Endstand: 4: zu 2 Halbzeitstand: (0:1) | Statistik | Historie |
Samstag | 30.08.2014, 18:30 Uhr | FC Schalke 04 gegen : Bayern München | Endstand: 1: zu 1 Halbzeitstand: (0:1) | Statistik | Historie |
Sonntag | 31.08.2014, 15:30 Uhr | 1. FSV Mainz 05 gegen : Hannover 96 | Endstand: 0: zu 0 Halbzeitstand: (0:0) | Statistik | Historie |
Sonntag | 31.08.2014, 17:30 Uhr | SC Freiburg gegen : Borussia Mönchengladbach | Endstand: 0: zu 0 Halbzeitstand: (0:0) | Statistik | Historie |
R | V | Verein | Sp | S | U | N | Tore | TD | P | Quali | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | (1) |
![]() |
Bayer 04 Leverkusen | 2 | 2 | 0 | 0 | 6:2 | +4 | 6 | CL |
2 | (6) |
![]() |
SC Paderborn 07 (N) | 2 | 1 | 1 | 0 | 5:2 | +3 | 4 | CL |
3 | (1) |
![]() |
1899 Hoffenheim | 2 | 1 | 1 | 0 | 3:1 | +2 | 4 | CL |
4 | (12) |
![]() |
1. FC Köln (N) | 2 | 1 | 1 | 0 | 2:0 | +2 | 4 | CLQ |
5 | (5) |
![]() |
Eintracht Frankfurt | 2 | 1 | 1 | 0 | 3:2 | +1 | 4 | EL |
5 | (3) |
![]() |
Bayern München (M,P) | 2 | 1 | 1 | 0 | 3:2 | +1 | 4 | ELQ |
7 | (3) |
![]() |
Hannover 96 | 2 | 1 | 1 | 0 | 2:1 | +1 | 4 | |
8 | (17) |
![]() |
Borussia Dortmund | 2 | 1 | 0 | 1 | 3:4 | -1 | 3 | |
9 | (6) |
![]() |
Werder Bremen | 2 | 0 | 2 | 0 | 3:3 | +0 | 2 | |
10 | (6) |
![]() |
1. FSV Mainz 05 | 2 | 0 | 2 | 0 | 2:2 | +0 | 2 | |
11 | (10) |
![]() |
Borussia Mönchengladbach | 2 | 0 | 2 | 0 | 1:1 | +0 | 2 | |
12 | (14) |
![]() |
VfL Wolfsburg | 2 | 0 | 1 | 1 | 3:4 | -1 | 1 | |
13 | (14) |
![]() |
FC Schalke 04 | 2 | 0 | 1 | 1 | 2:3 | -1 | 1 | |
14 | (16) |
![]() |
SC Freiburg | 2 | 0 | 1 | 1 | 0:1 | -1 | 1 | |
15 | (6) |
![]() |
Hertha BSC | 2 | 0 | 1 | 1 | 4:6 | -2 | 1 | |
16 | (10) |
![]() |
VfB Stuttgart | 2 | 0 | 1 | 1 | 1:3 | -2 | 1 | Ab-Rel |
17 | (12) |
![]() |
Hamburger SV | 2 | 0 | 1 | 1 | 0:3 | -3 | 1 | Ab |
18 | (17) |
![]() |
FC Augsburg | 2 | 0 | 0 | 2 | 2:5 | -3 | 0 | Ab |
Vorschau 3.Spieltag
Tag | Datum | Begegnung | Ergebnis | |
---|---|---|---|---|
Freitag | 12.09.2014, 20:30 Uhr | Bayer 04 Leverkusen gegen : Werder Bremen | -:- | Historie |
Samstag | 13.09.2014, 15:30 Uhr | Borussia Dortmund gegen : SC Freiburg | -:- | Historie |
Samstag | 13.09.2014 | Hertha BSC gegen : 1. FSV Mainz 05 | -:- | Historie |
Samstag | 13.09.2014 | SC Paderborn 07 gegen : 1. FC Köln | -:- | Historie |
Samstag | 13.09.2014 | Bayern München gegen : VfB Stuttgart | -:- | Historie |
Samstag | 13.09.2014 | 1899 Hoffenheim gegen : VfL Wolfsburg | -:- | Historie |
Samstag | 13.09.2014, 18:30 Uhr | Borussia Mönchengladbach gegen : FC Schalke 04 | -:- | Historie |
Sonntag | 14.09.2014, 15:30 Uhr | Eintracht Frankfurt gegen : FC Augsburg | -:- | Historie |
Sonntag | 14.09.2014, 17:30 Uhr | Hannover 96 gegen : Hamburger SV | -:- | Historie |